Denn die Wahrheit ist: niemals in meinem Leben hab ich mich unsicherer gefühlt. Bisher war der Lebensweg immer vorgegeben. Abitur, danach etwas Gutbürgerliches studieren. Na ja, plötzlich ist man fertig. Aber zum Glück hat man in Jura ja noch das Referendariat, das einem nochmal zwei Jahre stielt, bevor man sich mit den anderen zahlreichen (oh ja, sehr zahlreichen) Absolventen um die sehr raren, einigermaßen gut bezahlten und von den Arbeitszeiten akzeptablen Abeitsplätzen die Ellenbogen blutig schlagen darf. Doch ich hab nur noch ein Jahr. Und ich habe das erste mal in meinem Leben wirklich Angst.
Nicht vor dem Examen. Ich hab das erste überlebt, da ist das zweite auch keine allzu große Schau mehr. Ja ich weiß, ein Jahr ist lang. Ein Jurist stellt sich grad auf den Kopf, wackelt mit den Füßen und schreit entsetzt: „WAS, NUR NOCH EIN JAHR? BIST DU DES WAHNSINNS?“ Ja, ein Jahr ist in Jura nix. Aber mal ganz ehrlich: sie bereiten dich auf die zwei mal zwei angeblich schlimmsten Wochen deines Lebens vor, in denen man mühsam ins Gehirn gestopftes Wissen, dass mindestens drei Brockhausbände füllt, in ca. insgesamt 150 Seiten handschriftlich in 35 Stunden zu Papier bringt. Auf das danach: da ist man allein. Und zwar völlig. Zumindest fühlt es sich so an.
Eines bekommt man früh an der ach so elitären Wirtschaftsuni Mannheim beigebracht: dein Nachbar ist dein Feind. Dein Konkurrent. Dein Gegner. Mit ihm darfst du lernen, dich austauschen, dich verbrüdern – solange es dir nützt. Sonst lass ihn bitte fallen und im Dreck liegend hinter dir (ist es nicht eine Ironie, dass es bei uns ausgerechnet das Fach Wirtschaftsethik gibt? Wer das wohl besucht, außer den Philosophen...). Und mit dieser Haltung geht man ins Berufsleben. Und wird in den großen Firmen bei Assessment Centern auf Herz und Nieren auf diese Verhaltensweise geprüft. Wer nicht besteht, wird fallen und im Dreck liegen gelassen.
Aber genau das will ich nicht. Das ist leider das Einzige, was ich weiß, das ich will. Der Rest ist schwarz. Komplett. Total. Absolut. So schwarz, dass ein schwarzes Loch schwarz vor Neid wird. Ich habe noch ein Jahr. Und ich habe Angst. Das ist im Moment meine Zukunft. Das ist alles, was ich weiß.
I thought, I'd write a comment on Frau Blasebalgs future project (see link above). I have a lot to say to that...or nothing at all.
The truth is: never in my life I felt more insecure. Till now my path of life was quite clear. Do A level. Enter unverisity. Study a decent, well respected subject. Suddenly, you are finished. But fortunately in laws in Germany, you get two more years stolen by the legal internship, before you ca joun the war about the very rare, reasonably paid jobs that don't come around with 60 to 70 h a week. But I have only one year left. And for the first time in my life I am really utterly scared.
Not because of the exam. I survived the first one, I can handle the second. I know, one year is a long time. A lawyer would go crazy, screaming: „ARE YOU MAD? JUST ONE YEAR LEFT?“ A year is nothing in laws. But honestly: they prepare you for the so called two worst weeks of you life, twicw I might add, in which you have to put down knowledge, that has been painfully stuffed into your brain and has about the dimension of a huge encyclopedia. But they forget the aftermath. So you are alone. Totally. At least it feels that way.
There is one thing they teach you in the oh so elitist economic university of Mannheim: your neighbour is your enemy. Your nemesis. Your rival. You may learn with him, consult with him, even fraternize with him – as long as he or she suits you. Otherwise you just let him or her fall down and lying in the dirt (what an irony, that there is the subject of economical ethics in Mannheim...who's joining that apart from philosophers...) And you start your professional life with this attitude. And in the big companies you are put through your paces if you can do that. Otherwise they let you fall an you are left in the dirt.
But this is not what I want. Unfortunately it's the only thing I know. The rest is blank. Completely. Utterly. Truly. So much a blank page would go green with envy. I still have one year. And I am scared. That's my future for the moment. That's all I know.
Donnerstag, 28. August 2008
Sweet future oh mine
Ich dachte, ich beteilige mich an der Zukunftsaktion von Frau Blasebalg, http://blaseblog.datensphaere.de/aktion-der-woche/der-nachste-mittwoch-ist-noch-fern/. Ich hab dazu viel zu sagen...oder auch nix.
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